Aufgefahren, nicht abgefahren – Über die Bedeutung von Christi Himmelfahrt

Die Himmelfahrt Jesu bzw. Christ Himmelfahrt ist wahrscheinlich der am meisten übersehene Tag im christlichen Kalender. Er ist bei uns sogar noch ein Feiertag, doch schon längst in der Bedeutung zum Vatertag umgewandelt. In der westlichen Welt sind Weihnachten und Ostern sehr präsent, wenn auch stark kommerzialisiert. Karfreitag und Pfingsten sind noch bedeutende christliche Festtage, die auch in den christlichen Gemeinden gefeiert werden. Doch Christi Himmelfahrt ist fast ganz verlorenen gegangen. Warum? – vielleicht weil wir die Bedeutung von der Himmelfahrt Jesu verloren haben. Das ist bitter, denn ohne die Himmelfahrt Jesu sind das Evangelium und die Geschichte von Jesus unvollständig. Die Geschichte von Jesus ist: Inkarnation, Verkündigung und Errichtung des Reiches Gottes, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt. Wenn wir also die Himmelfahrt weglassen, übersehen wir das Ende. Die Geschichte von Jesus endet eben nicht mit der Auferstehung, sondern geht weiter mit der Himmelfahrt. Ohne die Himmelfahrt ist die Auferstehung unvollständig. Es würde den Sieg über den Tod demonstrieren, ohne die Erhöhung von Jesus zu implizieren. Das Ereignis der Himmelfahrt hat daher eine zentrale theologische Bedeutung.

Christ Himmelfahrt kommt 40 Tage nach Ostern. Das Kirchenjahr ist eingeführt worden um die Geschichte des Evangeliums von Advent bis Pfingsten zu erzählen. Dass Christi Himmelfahrt weitestgehend übersehen wird hängt vielleicht an dem Ereignis an sich. Es war ein komischer, abgefahrener Vorgang durch den Jesus nach seiner Auferstehung in den Himmel geholt wurde. Plötzlich war Jesus weg und liess verdutzte Jünger zurück! Dort im Himmel hält er ich mit Gott sich auf bis er denn wiederkommt.

Doch Christ Himmelfahrt handelt nicht vor der Abwesenheit Jesu, sondern von der Herrschaft Jesu. Die Aufnahme Jesu in den Himmel, wo er zur Rechten Gottes Platz genommen hat, ist sein Aufstieg, seine Beförderung, seine Wahl in eine Position, die ihm alle Autorität über den Himmel und die Erde gibt. Der Platz zur Rechten Gottes ist ein poetisches Bild mit dem ausgesagt wird, dass Gott jetzt Jesus alle Autorität im Himmel und auf Erden gegeben hat. Die Himmelfahrt führt nicht zur Abwesenheit Gottes, sondern zu seiner globalen, kosmischen Präsenz. Deshalb sagt der auferstandene Christus zu seinen Jüngern: Ich bin bei euch bis an die Enden der Erde (Mt 28,20). Es gibt keinen Ort auf der Erde an dem Jesus nicht ist und es gibt keine Macht, über die er nicht Herr ist.

Das bedeutet im Kern die Himmelfahrt Jesu. Doch das ist nicht das Verständnis viele Christen. Und das hat einen Einfluss auf ihre Theologie. Wenn wir nämlich die Geschichte Jesu schliessen indem wir sagen: und Jesus ging in den Himmel (deshalb ist er nicht mehr hier auf der Erde), aber irgendwann wird er wieder zurückkommen und dann seine Herrschaft aufrichten … dann spüren wir eine grössere Freiheit die Welt zu gestalten nach unseren Vorstellungen, weil Jesus abwesend ist. Diese Sicht degradiert Jesus vom ewigen Herrn der Welt, der zur Rechten Gottes sitzt und dem alle Macht und Autorität gegeben wurde, zu einem gekrönten Herrscher im Exil. Wir sehen Jesus dann nicht als einen der aktuell regiert und der seine Herrschaft angetreten ist und wir diese repräsentieren. Wir brauchen dann andere Herrscher. Doch die Himmelfahrt bedeutet nicht die Abwesenheit Gottes, sondern die Erhöhung! Jesus ist Herr. Jetzt. Nicht Jesus, der gerne Herr wäre. Nicht Jesus, der irgendwann Herr sein wird, sondern König Jesus und Herr der Herren jetzt und hier!

Die Könige dieser Welt bzw. die Regierungen dieser Erde sollten Jesus und seine Gebote nicht einfach ignorieren. Die Regierungen dieser Erde sollten sich vielmehr unter die Herrschaft Jesu stellen. Die Rolle der Kirche ist es ein prophetisches Zeugnis der Herrschaft Jesu zu sein, der mit Liebe, Frieden, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit regiert. Die Kirche fordert die Könige der Welt auf gemäss der Wege und Gesetze Jesu zu regieren. Sie sollen die Armen und Schwachen schützen. Die Kirche darf sich nicht von den Regierungen missbrauchen lassen oder sich ihnen unterwerfen, damit sie im Gegenzug etwas von ihnen bekommt. Nein, sie bezeugen Jesus Christus als Herrn der Herren. Damit sie das kann, muss sie zuerst der Überzeugung sein, dass Jesus der Herr der Welt ist im hier und jetzt. Davon gingen die ersten Christen aus. Sie lassen Psalm 2,10-12 als Bild für Jesus:

Darum nehmt Vernunft an, ihr Könige;

lasst euch warnen, ihr Mächtigen der Erde!

Unterwerft euch dem Herrn,

zittert vor ihm und jubelt ihm zu!

Huldigt seinem Sohn!

Sonst wird er unwillig

und es ist um euch geschehen;

denn sein Zorn ist schnell entflammt.

Wohl allen, die bei ihm Schutz suchen! 

Und im apostolischen Glaubensbekenntnis bekennen wir:

aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes,des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.

Wenn wir davon sprechen, dass Jesus wiederkommen wird, dann sollten wir nicht denken, dass Jesus seinen Aufenthaltsort wechselt, sondern dass er erscheint. Wenn Jesus wiederkommt (griech. Parousia), wird der Vorhang gelüftet und was schon immer Realität war, wird offenbart werden. Es ist der Zeitpunkt des Gerichtes; der Zeitpunkt, wenn offenbart wird wie wir unter der Herrschaft Jesu gelebt haben. Die Wiederkunft Jesu ist nicht der Beginn der Herrschaft Gottes, sondern der Zeitpunkt des Gerichts. Es wird beurteilt wie treu wir dem König Jesus gedient und gehorcht haben.

Storytelling: Die Wirkung von Geschichten und ihr Einsatz in der Predigt

Das Thema „Storytelling“ ist in den letzten Jahren in Mode gekommen. Ein Blick auf die deutschsprachige Literatur zeigt, dass gerade der Nutzen von Geschichten im Bereich des Marketings und im Management von Unternehmen entdeckt wurde. Vereinzelt werden auch die Möglichkeiten von Geschichten im Kontext von Pädagogik und der Theologie diskutiert. Im Bereich der (praktischen) Theologie finden Geschichten bisher kaum Beachtung. Hauptsächlich im Kinderdienst wird der Nutzen von Geschichten thematisiert. In der englischsprachigen Literatur wird das Thema breiter diskutiert und der Nutzen in anderen Bereichen der Theologie aufgezeigt, wie z. B. in der Predigt

Diese Arbeit will den breiten Nutzen von Geschichten in der Theologie und Mission (Reich-Gottes-Arbeit) aufzeigen und dafür werben, Geschichten einzusetzen. Sie will grundlegend zeigen, was Geschichten bewirken und leisten können.

Dass durch Geschichten positive Effekte erzielt werden können, wie z. B. eine verbesserte Merkbarkeit, wird wohl kaum einer bestreiten. Doch wie sieht es in der Realität aus? Wie werden Geschichtenpredigten von den Gottesdienstbesuchern aufgenommen? Wollen sie nicht lieber eine klar nachvollziehbare  Exegese einer Bibelstelle? Dazu habe ich eine Untersuchung von Storytelling als Predigtstil gemacht (die vielleicht erste und einzige auf diesem Gebiet)

Der Fokus liegt dabei auf der westlichen Welt und ihren Besonderheiten. Deshalb wird aufgezeigt, warum die kulturellen Veränderungen in der westlichen Welt, hin zur sogenannten Postmoderne, den Einsatz von Geschichten begünstigen. In den weniger entwickelten bzw. gebildeten Kulturen ist eine narrative Verkündigung des Evangeliums aufgrund der Mündlichkeit der Kultur zwangsläufig.

Storytelling kann bei mir als Ringbuch für 15 € zzgl. Porto (2 €) erworben werden oder kann kostenlos als e-Book gedownloadet werden.

Der theologische Zugang über Geschichten

Ich habe mit großem Interesse die persönlichen Zusammenfassungen von Gofi Müller von der Internationalen Konferenz der Lausanner Bewegung in Kapstadt (Cape Town 2010), die vom 17. bis 24. Oktober 2010 stattfand, gelesen.

In seinem sechten Teil, der zugleich der Abschluss bildet, geht er auf die Spannung zwischen Theologie und Geschichten ein. Er schreibt: „Treffen der deutschen Delegation. Rolf Hilles Antwort auf die Kritik, es würde hier zu wenig ‚richtig’ (meine Bezeichnung) theologisch gearbeitet: Der theologische Zugang über Geschichten ist typisch für die Zwei-Drittel-Welt. Wir können uns angesichts der zunehmenden zahlenmäßigen Dominanz der Kirche des Südens darauf einstellen, dass das eher noch zunehmen wird.“

Hier wird scheinbar der theologische Zugang über Geschichten für den Mangel an theologischer Tiefe mitverantwortlich gemacht. Weiter schreibt er: „Was für mich auf diesem Kongress am stärksten spricht, sind die Stories, die erzählt werden, die ‚Zeugnisse’ (zB wie das Evangelium das Leben der Müllsammler in Kairo in kurzer Zeit revolutioniert hat). Könnte man das als eine Art narrative Theologie verstehen? Die deutschen Theologen sind nicht ganz glücklich darüber und bemängeln (möglicherweise zurecht) zu wenig theologisches Arbeiten in Kapstadt. Aber ich habe das Gefühl, dass gerade diese Stories ein probates Mittel sind, um die sehr tiefen kulturellen und theologischen Gräben zu überwinden.“ Hier beobachte ich, wie vielerort auch, die Diskrepanz zwischen der Kraft und der Wirkung von Geschichten einerseits und dem dadurch entstehenden gefühlten Mangel an theologischer Tiefe andererseits. Dabei ist das Verhältnis von Theologie und Geschichte(n)/Hi(Story) eng verwoben.

Gott offenbart sich in der Geschichte (history) und diese ist größtenteils in Form von Geschichten (stories) überliefert. Die Bibel ist letztlich ein Geschichtenbuch. Gott offenbart sich in seinem Tun in Raum und Zeit, wovon die Heilige Schrift zeugnishaft berichtet. Gottes Handeln in der Geschichte hat nie aufgehört. Die Kirchengeschichte dokumentiert das fortschreitende Wirken Gottes in der Geschichte. Geschichten an sich können Zeugnis ablegen und biblische Wahrheiten verdeutlichen (z. B. die Gleichnisse Jesu). Beide beschäftigen sich mit der Übermittlungsform von Erzählungen und deren Bedeutung. Geschichtserzählung (oral history) wie Geschichtsschreibung beruht auf dem Sachverhalt, des „Verstricktseins in Geschichten“. Damit ist ausgesagt, dass Weltgeschichte, die ihren Ausgangspunkt nicht in Geschichten hat, schwer vorzustellen ist.

Das zeigt, dass Theologie im Allgemeinen nicht von Geschichten getrennt werden darf, denn wie Karl Barth schreibt, ist Theologie „… Bericht von dieser Geschichte … Eben darum darf sie nicht auf Vereinigungen und Vermittlungen bedacht sein, die in jener Geschichte nun einmal nicht vorkommen. Eben darum darf sie nicht zum System entarten. Sie muss sich unter allen Umständen auf jene Geschichte beziehen und also unter allen Umständen Erzählung sein und bleiben. Sie darf um keine Vollständigkeit und Geschlossenheit, sie darf nur darum besorgt sein, alles recht zu erzählen.“ (Karl Barth, Kirchliche Dogmatik III/3, Bd. 3: Die Lehre von der Schöpfung (München: Chr. Kaiser, 1950), 334.)

Weiter empfehle ich auch noch den Post von Daniel zu „Anschauliche Geschichte.“

Theologie und Kabarett

Ich befasse mich ständig damit, wie die christliche Botschaft verkündigt werden kann. Dabei kam für mich die Frage auf, wie es denn mit Kabarett aussieht. Mit humorvoller Art scheinbar beiläufig biblische Inhalte zu vermitteln… Mit bisweilen scharfzüngiger Übertreibung Kritisches, Widersprüchliches und Fehlentwicklungen so zu transportieren, dass Menschen zum Lachen gebracht werden und sie gleichzeitig blinde Flecken in ihrem Denken entdecken… Die biblische Botschaft so verpacken, dass Menschen unterhalten werden und nebenbei etwas für ihr Leben lernen… Wäre das nicht was?

Ein Künstler hat mir mal die Frage gestellt, was denn der Unterschied zwischen einem Prediger und einem Clown sei. Seine Antwort lautete, dass der Clown weiß, dass er ein Clown ist. Dahinter steckt wohl viel Wahrheit. Ist es nicht so, dass der Prediger genau wie der Clown seine Bühne hat, einem Publikum mit großen Erwartungen zugewandt ein Programm darbietet und hofft, dass es die Menschen anspricht?

Ich war in den letzten Monaten auf ein paar Kabarettveranstaltungen. Zudem schaue ich mir regelmäßig Shows an. Im Prinzip haben die Kaberettisten nichts anderes gemacht als zu predigen! Hagen Rether wollte mich zum Vegetarier bekehren, Serdar Somuncu hat sich auf seine Art (die mir deutlich zu krass und pervers ist) dafür stark gemacht, rechtem Gedankengut mit Mut entgegenzutreten. Hirschhausens Glücksshow ist eine Therapiesitzung … und ich?

… steige hoffentlich bald auch in den Ring.

Sich wundern

„Die Fähigkeit, uns zu wundern, ist das einzige, was wir brauchen, um gute Philosophen zu werden.“ Jostein Gaarder in Sofies Welt, S.23

„Neugierde ist die größte theologische Tugend“ Prof. Klaus Berger

  • WUNDERN bedeutet „neugierig sein, überrascht sein“
  • kleine Kinder haben diese Fähigkeit. Für sie ist alles neu. Sie sind sich noch unsicher, was auf dieser Welt möglich ist und was nicht.
  • Ältere Menschen verlieren im Laufe ihres Lebens meistens diese Fähigkeit. Sie haben sich aufgrund ihrer Prägung an diese Welt gewöhnt. Für sie ist das Leben kein wirkliches Rätsel mehr. Das ist auch der Grund warum Menschen mit hohem Alter ihr Denken kaum ändern.

Matthäus 8:10 „Als aber Jesus es hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die nachfolgten: Wahrlich, ich sage euch, bei keinem in Israel habe ich so großen Glauben gefunden.“

Matthäus 15,30-31 „Und große Volksmengen kamen zu ihm, die Lahme, Blinde, Krüppel, Stumme und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sich ihm zu Füßen; und er heilte sie, so daß die Volksmenge sich wunderte, als sie sahen, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme gingen und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels.“

Apostelgeschichte 7,29-31 „Mose aber entfloh bei diesem Wort und wurde ein Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Als vierzig Jahre verflossen waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Engel in der Feuerflamme eines Dornbusches. Als aber Mose es sah, wunderte er sich über die Erscheinung; während er aber hinzutrat, sie zu betrachten, erging die Stimme des Herrn.

  • Auch für unsere Beziehung zu Gott brauchen wir dieses „sich wundern“. Gott ist größer als wir denken; Gott ist anders als wir vermuten usw. Sei nicht überrascht, dass du dich wundern wirst! Es ist mehr möglich als du denkst!
  • Wie reagierst du auf dein wundern? Sei wie Mose. Tue sie nicht einfach ab und sage: „das kann nicht sein“, sondern trete hinzu, betrachte es. Sei offen dich korrigieren zu lassen; dein Denken erweitern zu lassen. Zweifel und Skepsis sind manchmal wirklich angebracht, aber sie können auch ein großes Hindernis sein, wenn sie immer zur Ablehnung werden.
  • In „wundern“ steckt das Wort „Wunder“. Gott ist ein Gott der Wunder. Sei offen für Wunder. Ungewöhnliche Wunder – ungewöhnliche Begegnungen. Sei offen!

NT vor AT?

Welchen Teil der Bibel soll zuerst gelesen werden? Mit welchem Buch der Bibel soll gestartet werden? Die Bibel ist ein umfangreiches Werk mit nicht immer leicht zu verdauender Kost. Soll, wie üblich mit einem Buch, bei Seite 1 angefangen werden? Gerade dann, wenn Menschen sich dem christlichen Glauben nähern oder Interesse zeigen und sie die Bibel lesen wollen, kommt diese Frage auf den Tisch.

Ich habe mich dieser Frage letztens neu gestellt. Mir persönlich ist von verschiedenen Seiten empfohlen worden mit den Evangelien (also Neues Testament) anzufangen. Argumentiert wurde u.a. damit, dass Jesus der Startpunkt sein soll und muss, denn er ist das Zentrum des christlichen Glaubens. Außerdem steht im Alten Testament (AT) doch recht langatmige Texte, die ich wahrscheinlich nicht gleich verstehen werden und mir die Lust an der Bibel nicht verloren geht … Doch macht diese Argumentation Sinn?

Neulich habe ich von den Wycliff-Bibelübersetzer gehört, dass sie bei den Bibelübersetzungen in Sprachen, in der es noch keine Bibel gibt und die z.T. noch nicht einmal eine geschriebene Sprache besitzen, nicht mehr unbedingt mit den Evangelien anfangen. Meines Wissens wurde „normalerweise“ mit dem Markusevangelium begonnen. Vermehrt wird aber jetzt mit dem Alten Testament begonnen. Dabei übersetzen sie nicht das komplette AT, sondern eine Zusammenfassung, die aus 40% des eigentlichen Textumfanges besteht.

Das fand ich nun sehr interessant, besonders die Argumentation. Die Beobachtung ist, dass gerade Völker mit wenig bis gar kein Bibelvorwissen das Neue Testament nur in ihrer Tiefe und Fülle verstehen, wenn sie die Geschichte der Menschheit von Anfang an kennen. Die Dimension der Heilstaten Jesus lassen sich mit dem Hintergrund der Geschichte besser verstehen. Das ist mir sehr einleuchtend.

Wir müssen bei der Verkündigung der biblischen Botschaft bei Gott anfangen (Am Anfang schuf Gott…). Die Bibel macht nichts anderes. Gott war im Anfang. Er war da. Und er schuf die Erde. Alles geht auf ihn zurück. Und dieser Gott stellt sich als ein dreieiniger Gott vor (Gott Vater, Gott Sohn, Gott Heiliger Geist). Wenn Gott im/am Anfang die Erde erschuf, dann erschuf sie die Trinität. Somit bekommt die Trinität von Anfang an eine große Bedeutung, die es zu (neu) entdecken gilt. Gott ist Gemeinschaft. Die Trinität scheint uns zu komplex und unverstehbar, dass wir sie oft aussparen. Ein Fehler, wie ich meine. Von Gott kommen wir zum Menschen. Wer ist der Mensch? Und da wir von Gott her denken sollten, weil er im Anfang war, stellt sich die Frage konkreter: Wer ist der Mensch vor Gott? Diese Frage gilt es zu beantworteten. Was bedeutet es Ebenbild Gottes zu sein? Wenn das verstanden wurde bekommt auch der Sündenfall seine tiefgreifende Dimension. Sünde (Hartmaologie = Lehre von der Sünde) ist und war eben kein Kavaliersdelikt, sondern in seiner ganzen Konsequenz die Ablehnung Gottes und seines Verständnisses vom Menschen. Von der Sünde kommen wir nun zur Erlösung (Soteriologie = Lehre vom Heil). Und die Soteriologie beginnt nicht im NT mit Jesus, sondern im Garten Eden mit der Schlachtung eines Tieres, damit der Mensch seine Blöße bedecken konnte. Dem Rausschmiss aus dem Paradies folgte die Bundesgemeinschaft. Das AT berichtet nun viel darüber wie Menschen in dieser Bundesgemeinschaft lebten. Erst viele, viele Jahre später kam Jesus und mit ihm das perfekte Opferlamm. Wenn wir Vorgeschichte auslassen, rauben wir uns viel von Gottes Sicht auf seine Schöpfung. Wer Jesus besser verstehen lernen will, muss bei der Schöpfung beginnen und nicht erst bei der Geburt Jesu.

Jahr der Stille 2010: Zitate

Seit dem ersten Advent (29.11.2009) läuft das Jahr der Stille. Das Anliegen dahinter ist es Menschen dazu zu motivieren, einen Mentalitätswechsel durchzuführen. Nicht „Stille“ in der Hektik des Alltags zu „machen“, sondern aus ihr zu leben und aus einer veränderten Haltung heraus dem Alltag zu begegnen. Ich werde hier auf meinem Blog immer wieder Impuls dazu schreiben. Heute liste ich einige Zitate auf, die sich mit dem Thema Stille beschäftigen.

„Zeiten der Stille, sind Zeiten mit und für Gott. So kommt man in Gott zur Ruhe, erspürt etwas von der Stille der Ewigkeit.“ Afschin Kamrani, (*1968), Webdesigner

„Wir fürchten die Stille, weil wir dann unsere innere Stimme hören könnten.“ Pascal Lachenmeier, (*1973), Schweizer Jurist

„Wenn du dir die Zeit nimmst, um die Stille zu hören, wirst du viele Entdeckungen machen.“ Verfasser unbekannt

„Wir brauchen die Stille, um Herzen anrühren zu können.“ (Agnes Gonxha Bojaxhiu) Mutter Teresa

„Stille ist nicht müdes Warten, sondern innerstes Wachsein.“ Hanna Hümmer

„Was in der Stille auf uns einwirkt, das wirkt sich auch auf uns aus – und auf andere um uns herum.“ Peter Hahne, Moderator

„Stille ist keine Methode, sondern eine Lebenseinstellung.Peter Hahne, Moderator

„Alle Theologie ist ein Stillewerden vor Gott.“ Friedrich von Bodelschwingh, evangelischer Theologe und Hilfswerkgründer

„Vielleicht hilft uns die Stille mehr als alles andere zu der Einsicht, dass Gott uns rechtfertigen und die Dinge unseres Lebens in Ordnung bringen kann.“ Richard J. Foster, amerkanischer Theologe und Autor

Wenn ihr auf hier klickt, kommt ihr zu einer Geschichte zum Thema Stille, die ich geschrieben habe.