Das Thema „Storytelling“ ist in den letzten Jahren in Mode gekommen. Ein Blick auf die deutschsprachige Literatur zeigt, dass gerade der Nutzen von Geschichten im Bereich des Marketings und im Management von Unternehmen entdeckt wurde. Vereinzelt werden auch die Möglichkeiten von Geschichten im Kontext von Pädagogik und der Theologie diskutiert. Im Bereich der (praktischen) Theologie finden Geschichten bisher kaum Beachtung. Hauptsächlich im Kinderdienst wird der Nutzen von Geschichten thematisiert. In der englischsprachigen Literatur wird das Thema breiter diskutiert und der Nutzen in anderen Bereichen der Theologie aufgezeigt, wie z. B. in der Predigt
Diese Arbeit will den breiten Nutzen von Geschichten in der Theologie und Mission (Reich-Gottes-Arbeit) aufzeigen und dafür werben, Geschichten einzusetzen. Sie will grundlegend zeigen, was Geschichten bewirken und leisten können.
Dass durch Geschichten positive Effekte erzielt werden können, wie z. B. eine verbesserte Merkbarkeit, wird wohl kaum einer bestreiten. Doch wie sieht es in der Realität aus? Wie werden Geschichtenpredigten von den Gottesdienstbesuchern aufgenommen? Wollen sie nicht lieber eine klar nachvollziehbare Exegese einer Bibelstelle? Dazu habe ich eine Untersuchung von Storytelling als Predigtstil gemacht (die vielleicht erste und einzige auf diesem Gebiet)
Der Fokus liegt dabei auf der westlichen Welt und ihren Besonderheiten. Deshalb wird aufgezeigt, warum die kulturellen Veränderungen in der westlichen Welt, hin zur sogenannten Postmoderne, den Einsatz von Geschichten begünstigen. In den weniger entwickelten bzw. gebildeten Kulturen ist eine narrative Verkündigung des Evangeliums aufgrund der Mündlichkeit der Kultur zwangsläufig.