Berufung

Ich bin ein großer Fan von Eckard von Hirschhausen. Seine Art Wissen zu vermitteln spricht mich voll an. Wir bräuchten mehr „Verkündiger“ wie er. Wie er Kabbarett und Wissenschaft verbindet fasziniert mich. Der Traum in mir wächst Ähnliches zu wagen.

Seine Glückshow beendet er mit  folgender Gute-Nacht-Geschichte. Dabei geht er auf das Thema Berufung ein. Klingt sehr nach Martin Luther. Er entwickelte seine Vorstellung von Beruf und Berufung vor allem aus der paulinischen Aufforderung „Jeder bleibe in der Berufung, in der er berufen wurde.“ Jeder äußere Beruf eines Menschen beruht auf einer inneren Berufung durch Gott. Jeder Einzelne erfährt diese Berufung aufgrund von gottgegebenen ganz besonderern Qualitäten und Fähigkeiten zum Dienst am Nächsten und somit für Gott. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Fließbandarbeiter dem Manager absolut gleich. Jegliche Berufserfüllung im engeren wie im weiteren Sinn, z.B. durch das Ehrenamt, wird als Gottesdienst verstanden.

„Gott erwartet von Menschen mit den verschiedensten Temperamenten und unterschiedlicher Erziehung und Herkunft nicht immer dasselbe. Ein jeder sollte Gott entsprechend seiner Berufung dienen und sein Gewissen nicht mit der Tatsache quälen, dass er nicht zu Handlungen fähig ist, für die er nicht qualifiziert ist.“

Richard Wurmbrand, deutsch-rumänischer Pfarrer

Jeden Tag ein Quäntchen Glück

Nichts ahnend läuft er durch die Innenstadt und ist Teil des vorweihnachtlichen Trubels. Und dann kommt dieser Reporter auf ihn zu und stellt eine ganz einfache Frage…

  • Wem würden Sie gerne eine Überraschung machen?
  • Kennen Sie jemanden der dringend eine finanzielle Unterstützung bräuchte?
  • Was würden Sie machen, wenn sie 100 € hätten, mit denen Sie jemandem helfen könnten?

Ein Team macht eine Umfrage zum Thema Geld und Nächstenliebe. Leute werden gefragt wem sie mit 100 Euro etwas Gutes tun würden. Sie geben dann eine Antwort. Anschließend bekommen sie zu ihrer Überraschung vom Reporter tatsächlich 100 Euro geschenkt und sollen sie an die genannte(n) Person(en) weiter verschenken. Die Kamera begleitet sie auf dem Weg und dokumentiert die Überraschung. Jeden Tag im Advent gibt es eine neue Geschichte. Eine tolle und berührende Aktion! Sie holen die Leute und damit letztlich auch uns aus bequemer Passivität und zeigen, wie man mit wenig schon sehr viel erreichen kann!

Wie sang Hildegard Knef so treffend: Die Welt sollte sich umgestalten.

www.quaentchen-glueck.de

Hier das wunderschöne Türchen 13 als Beispiel:

Türchen 13 from Arthur-film on Vimeo.

Einfach nur glücklich sein

Der Wunsch finanziell unabhängig zu sein und sich seine Träume zu ermöglichen ist heute noch immer der am weitesten verbreitete Traum in den Industriestaaten. Um dies zu erreichen investieren wir die meiste Zeit unseres Lebens, obwohl die meisten nie so weit kommen. Wir rackern und ackern, schinden unseren Körper, unseren Geist und unterdrücken unsere Seele, um irgendwann mal … oder dafür ein paar Momente zwischendurch genießen zu können, wobei wir meistens nicht über das Durchschnaufen hinweg kommen. Geld und Prestige stehen immer noch ganz oben auf dem persönlichen Wertesystem und es fällt so leicht sie an die erste Stelle zu setzen. Doch wenn man die Bibel fragt oder auch die Glücksökonomen dann stiftet nichts mehr Glück als Beziehungen und das Gefühl gebraucht zu werden. Demnach leben die meisten Menschen im Westen nach den falschen Wertmassstäben. Sie treffen systematisch die falschen Entscheidungen. Sie streben nach einer Sicherheit, die sie vermutlich nie erreichen. Wer kann schon sicher sein, dass seine Sicherheit sicher ist? Sie opfern ihre Zeit und ihre Selbstbestimmung und wenn es sein muss ihre Werte und Moral für ein immer höheres Einkommen. Und sie leisten sich Dinge, die sie nicht brauchen, um Menschen zu beeindrucken, die sie nicht leiden können, mit Geld, das sie eigentlich nicht haben. Schon komisch?

Folgende Geschichte von Heinrich Böll stimmt nachdenklich:

In einem Mittelmeerhafen liegt ein armer Fischer in der Mittagssonne auf der faulen Haut. Ein Tourist spricht ihn an und versucht ihn davon zu überzeugen, lieber fischen zu gehen. „Warum?“, möchte der Fischer wissen. „Um mehr Geld zu verdienen“, entgegnet der Tourist. Eilig rechnet er vor, wie viele zusätzliche Fischzüge den Fischer zu einem wohlhabenden Mann mit vielen Angestellten machen könnten. „Wozu?“, möchte der Fischer erneut wissen. „Um so reich zu sein, dass man sich in Ruhe zurücklehnen und in die Sonne legen kann“, erklärt der Tourist. „Aber genau das kann ich doch auch jetzt“, sagt der Fischer und schläft weiter.