Nun die Weiterführung meiner kleinen Serie zum Thema Kontextualisierung. Die ersten beiden Teile gibt es hier und hier zu lesen. Kontextualisierung ist keine neue Erfindung oder ein neuartiger Gedanken der Theologie, sondern orientiert sich am Vorbild Gottes. Der wichtigste Beleg für die kontextualisierte Selbstoffenbarung Gottes ist die Inkarnation. Indem Gott Mensch wurde und damit die Menschen Gott sehen konnten wurde Gott in einer ganz neuen Weise greifbar, fassbar und verstehbar. Gott bewegt sich auf die Menschen zu. Er zeigt sich auf die verstehbarste Weise der Menschheit. Er lässt sich ganz auf uns ein und wird wie wir. In Christus erkennen wir zum einen wer wir sind (Anthropologie) und wer Gott ist (Theologie). Dabei achtete Jesus auf die Kultur. Er sprach die Sprache der Leute. Er hielt sich an kulturelle Sitten. Er hat Worte und Beispiele gefunden, die klar waren (bis auf ein paar Ausnahmen). Er hat ermutigt und gelehrt, aber auch konfrontiert und das in verständlicher Art und Weise und so sollen wir es auch tun. Paulus spricht davon den Juden ein Jude geworden zu sein und dem Griechen ein Grieche. Damit wird klar, dass es nicht nur um die geeigneten Worte geht, sondern auch um die kulturellen Besonderheiten, die wichtig sind.
Kontextualisierung ist, wenn das Evangelium verkündigt wird und es aus den richtigen Gründen Anstoß erregt – nicht aus den falschen“ (Frost, Hirsch in Die Zukunft gestalten, S. 148)