Aschermittwoch

Heute ist Aschermittwoch. Mit Aschermittwoch beginnt die vierzigtägige Fastenzeit, die uns direkt zu Ostern führt. Die Fastenzeit ist eine Gelegenheit die Reise von Jesus in den Tod nachzuempfinden. Es ist eine Zeit in der wir unser Leben an der Geschichte von Jesus ausrichten können. Die Bezeichnung für Aschermittwoch kommt von einen Brauch, an diesem Tag im Gottesdienst den Gläubigen aus Asche ein Kreuz auf die Stirn zu zeichnen. Was soll diese alte, christliche Glaubenspraxis?

Die Asche ist ein Bild für zwei Sachen: Busse (Umkehr) und Vergänglichkeit. Das sind die beiden thematischen Aspekte von Aschermittwoch.

Vergänglichkeit

Wir als Menschen sind vergänglich. Wir wurden aus Staub und Asche gemacht und werden wieder zu Staub und Asche.

Zum Menschen sagt Gott: Viel Schweiß musst du vergießen, um dein tägliches Brot zu bekommen, bis du zurückkehrst zur Erde, von der du genommen bist. Ja, Staub bist du, und zu Staub musst du wieder werden!« (1Mose 3,19)

Abraham sagte zu Gott: “Ich habe es gewagt, dir dreinzureden, Herr, obwohl ich Staub und Asche bin.“ (1Mose 18,27)

Busse

Busse heisst Umkehr (griechisch μετάνοια metánoia, wörtlich etwa „Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens“). Die Bibel spricht an mehreren Stellen davon Busse zu tun in „Sack und Asche“. In der deutschen Sprache gibt es diese Formulierung als Redewendung. Anstatt jemand anderen die Schuld zu geben oder andere Ausreden zu finden, soll lieber über die eigene Unzulänglichkeit getrauet werden. Gerne wird diese Redewendung im Sport gebraucht. Anstatt schimpfend den Platz zu verlassen und die Schuld beim Schiedsrichter zu suchen, soll die Mannschaft eher um die erneute Niederlage trauern müssen.

Jesus spricht davon in Sack und Asche Busse zu tun: „Dann begann Jesus mit harten Worten über die Orte zu sprechen, in denen er die meisten Wunder getan hatte und die Menschen hatten sich doch nicht geändert: »Weh dir, Chorazin! Weh dir, Betsaida! Wenn in Tyrus und Sidon die Wunder geschehen wären, die bei euch geschehen sind, die Leute dort hätten schon längst den Sack umgebunden, sich Asche auf den Kopf gestreut und ihr Leben geändert.“ (Mt 11,20-21)

Hiob sagte: „Ich schäme mich für alles, was ich sagte; in Staub und Asche nehm ich es zurück.“ (Hiob 42,6)

Der König von Ninive reagiert auf die Botschaft von Jona: „Jonas Botschaft war nämlich dem König von Ninive gemeldet worden. Der stieg von seinem Thron, legte den Königsmantel ab, zog den Sack an und setzte sich in die Asche.“ (Jona 3,6)

Angesichts der Vergänglichkeit des Lebens Busse tun

Eine trauernde und bussfertige Person zog sich zum Zeichen ihrer inneren Gefühlslage einen Sack über und streute Asche über seinen Kopf und lief damit öffentlich herum. Wir machen so etwas heutzutage nicht mehr. Warum eigentlich?

Die Asche der bussferigen Person erinnert uns an die menschliche Vergänglichkeit. Vieles ist unsicher im Leben – was aber fest steht ist, dass wir sterben werden. Ein unbehaglicher Gedanke vor dem wir uns gerne drücken. Doch wir sollten uns dessen eher vergewissern. Die Bibel nennt das Klugheit. Der Psalmist sagt: „Gott, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“ (Psalm 90,12) Er bittet Gott mit diesen Worten ihn das Bedenken seines Todes zu lehren. Es wird deutlich, dass wir das lernen müssen. Aschermittwoch will eine Lernhilfe dafür sein. Es ist ein Tag an dem wir uns an unsere Vergänglichkeit erinnern und fragen: Wie will ich leben im Angesicht meiner Vergänglichkeit? Was zählt? Wie will Gott, dass ich lebe? Und wo muss ich Busse tun, weil mein Lebensstil und meine Lebensausrichtung nicht Gottes Willen entsprechen? Dazu will uns Aschermittwoch führen. Das Nachdenken über die eigene Vergänglichkeit führt in die Busse (Umkehr) vor Gott.

Das Kreuz aus Asche

Um das auszudrücken hat sich die Tradition des Aschenkreuzes entwickelt. Das Aschenkreuz wird entweder in Form eines Kreuzes auf das Haupt gestreut oder auf die Stirn gezeichnet. Mit dem Empfang des Aschenkreuzes soll der Mensch an seine Vergänglichkeit erinnert und zur Umkehr aufgerufen werden. Indem das Aschenkreuz empfangen wird identifiziert sich der Gläubige mit dem Kreuz Jesu. Er musste ebenfalls sterben und tat das für uns. Und er bezeugt sich nicht für die klugmachende Botschaft Jesu zu schämen. Er will ihm folgen bis in den Tod. Das wird nicht sein Ende sein, denn Jesus wird ihm das ewige Leben schenken und er wird wie Jesus von den Toten auferstehen.

Leidenschaftlicher Glaube ist … veränderungswillig

Leidenschaftlicher Glaube ist veränderungswillig. Er schaut einerseits zurück und erinnert sich an all das Gute was wir mit Gott erlebt haben und ist dankbar dafür. Er schaut aber auch andererseits nach vorne und ruht sich nicht auf der Vergangenheit aus. Er lebt im hier und jetzt und sucht Gottes Willen jeden Tag. Jeden Tag geht es darum den Willen Gottes zu tun und gehorsam zu sein. Daher sollten wir immer wieder fragen: Gott hast du mit mir vor? In Galater 5,22-23 schreibt Paulus, dass die Frucht unseres Lebens mit Gott aus Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Rücksichtnahme und Selbstbeherrschung bestehen soll. Und er fügt an: Gegen solches ´Verhalten` hat kein Gesetz etwas einzuwenden. Wie sieht es damit in unserem Leben aus? Thomas Härry hat beim letzten Gemeindewochenende erzählt, dass es sich manchmal ein Jahresthema sucht an dem er bewusst mit Gott arbeiten will. Ich halte das für eine tolle Sache. Vielleicht ist es auch eine Idee für dich? Lass uns doch Gott fragen was er an uns tun will, denn leidenschaftlicher Glauben ist veränderungswillig.  

Mit Psalm 23 durch den Tag (Teil 2)

Wir sind Gewohnheitstiere. Forscher schätzen, dass wir 80% unseres täglichen Verhaltens an unsere Gewohnheiten delegiert haben. Als Christen stellt sich die Fragen wie sich die Beziehung zu Gott in den alltäglichen Gewohnheiten wiederspiegelt? Eine Möglichkeit Gott ganz einfach in seinen Alltag zu integrieren ist die #23challenge: mit dem Psalm 23 durch den Tag. Hier kommt nun der zweite Teil:

Zum Mittagessen:

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Durch den Nachmittag:

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Abends im Bett vor dem Einschlafen:

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Diese Übung kosten uns lediglich ein paar kurze Momente durch den Tag. Ich lade dich ein, es mal auszuprobieren. Mehr Infos zu #23challenge findest du hier.

Der Herr ist mein Hirte (Psalm 23,1)

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Du liegst im Bett und wachst auf. Und dann sagst du dir: der Herr ist mein Hirte. Das ist das Erste was du dir sagst. Mit diesem Gedanken beginnst den Tag. Ein Hirte hütet Schafe und seine Schafe folgen ihm. Gott will unser Hiert sein. Indem wir diesen Gedanken aussprechen sagen wir: „Jesus du bist mein Hirte. Jesus ich bin dein Schaf. Heute folge ich dir.“

Tatsache ist, dass wir jeden Tag irgendjemandem nachfolgen. Wir haben alle von irgendjemandem eine Vorstellung bekommen, worum es im Leben geht. Und dem folgen wir. Jeden Tag. Wir sind uns dessen oftmals nicht bewusst. Es können Eltern, Lehrer, Vorbilder, Celebrities sein. Wir haben alle einen inneren Hirten. Doch mit diesem Bekenntnis sagen wir, dass wir Jesus folgen wollen. Er ist der dem wir zuallererst folgen wollen.

Was passiert, wenn wir das Jesus bewusst sagen? Wir richten uns innerlich auf ihn aus. Wir folgen ihm. Und das gilt für heute. Ich erkläre, heute will ich dir folgen. Nicht morgen oder vielleicht übermorgen. Auch nicht: mal schauen wie sich der Tag noch so entwickelt. Nein, heute bist du mein Hirte. Und heute vertraue ich mich dir an. #23challenge

#23challenge

Der verlorene Sohn (Teil 8: Die Wut des älteren Sohnes entlädt sich)

Endlich gehts weiter mit dem nächsten Teil der Serie über die Geschichte vom verlorenen Sohn. Zu den andern Teilen geht es hier: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6 und Teil 7.

 28 Er aber wurde zornig und wollte nicht hineingehen. Sein Vater aber ging hinaus und redete ihm zu.

Für den älteren Sohn waren die neuen Verhältnisse unerträglich. Alles was der Familie nach der Abgabe des Erbteils an den jüngeren Sohn geblieben war, gehörte ihm. Auch wenn der Vater noch das letzte Wort hatte, so blieb der verbleibende Reichtum bei ihm. Mit dem Tod des Vaters geht dann das Verkaufsrecht an ihn über. Der Vater darf den erwirtschafteten Verdienst ausgeben. Gibt er ihn nicht aus, vergrößert sich das Vermögen des ältesten Sohnes. Es war das gute Recht des Vaters ein Festessen zu veranstalten. Der jüngere Sohn profitierte vom Erbteil seines Bruders. Er war gekleidet, aß und trank vom noch übriggeblieben Erbteil seines Bruders. Das war für den älteren Sohn nicht hinnehmbar.

Hinzu kommt ein weiterer Aspekt. Während der Vater bei solchen Festivitäten bei seinen Gästen sitzt, fungiert der älteste Sohn als Oberkellner. Im Unterschied zu einem normalen Kellner darf er mit den Gästen sprechen. Dass der älteste Sohn Kellner auf der Feier ist, soll den Gästen Wertschätzung ausdrücken. „Ihr seid uns so wichtig, dass selbst unser ältester Sohn euch bedienen kommt.“ Praktisch würde das für den ältesten Sohn bedeutet, dass er seinen Vater und seinen jüngeren Bruder bewirten müsste. Ob er dazu in der Lage ist?

„Der jüngere Sohn ist durch eine kostspielige Gnade, die den traditionellen Ehrvorstellungen des Dorfes widerspricht, in seine frühere Position erhoben worden. Der ältere Sohn könnte gut das Gefühl haben, dass der Vater die Familie in den Augen des Dorfes entehrt hat. Eine Versöhnung und Wiedergutmachung ohne Strafe, die der Übeltäter begleichen muss, kann er weder verstehen noch annehmen.“ (Kenneth Bailey, Der ganz andere Vater, S. 105)

Daher weigert er sich am Fest teilzunehmen. Das ist ein echter Affront! Von allen von männlichen Familienmitgliedern wird bei einem solchen Feier erwartet, dass sie die Gäste per Handschlag begrüßen. Es gilt als persönliche Beleidigung gegenüber den Gästen und dem Gastgeber dies zu verweigern. Dem älteren Sohn ist das bewusst. Mit seinem absichtlichen Verhalten beleidigt er seinen Vater öffentlich. Wie schlimm eine solche Tat ist zeigt die Reaktion von König Ahasveros als sich Königin Waschti weigert zum Festessen zu erscheinen (Ester 1,12ff).

Die Nachricht vom Eintreffen des ältesten Sohnes und seiner Weigerung an der Feier teilzunehmen wird sich in Windeseile herumgesprochen haben. In einer Dorfgemeinschaft gibt es keine Geheimnisse. Alle Blicke waren auf den Vater gerichtet. Wie würde er auf die öffentliche Bloßstellung reagieren? Die Rebellion des jüngeren Sohnes begann im privateren Rahmen, während die des älteren Sohnes vor den Augen der gesamten Gäste und des Dorfes sich ereignete. Alle erwarteten entweder eine sofortige Bestrafung oder aber dass der Vater die Situation „ignoriert“ und später (nach dem Ende der Feier) mit seinem Sohn ins Gericht geht.

Und zum zweiten Mal an diesem Tag geschieht etwas völlig Überraschendes. Der Vater geht hinaus zu seinem Sohn und bittet ihn mitzufeiern. Er verlässt die Festgemeinschaft und geht zu seinem geliebten Sohn um ihn versöhnlich zu stimmen. Damit erniedrigt der Vater sich ein zweites Mal. Er verlässt seine Stellung als Patriarch der Familie und geht auf seinen Sohn zu. Er spricht weder eine Bestrafung aus noch ignoriert er seinen Sohn. Auch lässt er ihn nicht, wie zu erwarten, von dem Diener zu sich rufen, sondern macht den ersten Schritt. Er geht zu ihm und und begegnet ihm wie ein Diener. Er fordert ihn auf ihn zu verstehen und sein Verhalten zu akzeptieren. In seiner Bitte steckt sein Wunsch nach Versöhnung.

Das zeigt, dass der Vater beide Söhne liebt und bereit ist beiden ihren Fehltritt zu verzeihen. Er geht auf beide zu und bietet ihnen Versöhnung an. Er opfert sich für beide auf, ohne Rücksicht auf das Reden der Dorfgemeinschaft. Er ist bereit Schmach und übles Geläster auf sich zu nehmen, um der Versöhnung willens. Er geht das Risiko ein abgelehnt zu werden.

Der Vater wollte nichts mehr als seine Söhne zurückzugewinnen und zwar als Söhne. Sein jüngerer Sohn war bereit sein Diener zu werden. Doch der Vater wollte ihn als Sohn zurück. Deshalb gibt er ihm Würde und Sohnschaft zurück, auch wenn er sich dadurch den Unmut des Dorfes auf sich zieht. Dasselbe will er auch bei seinem älteren Sohn. Deshalb geht er hinaus zu ihm. Es wäre in seiner Macht gewesen seinen älteren Sohn hereinbringen zu lassen und ihn zu bestrafen. Doch das hätte nur die weitere Entfremdung zur Folge gehabt. Dass er auf ihn zugeht ist ein Zeichen echter Versöhnungsbereitschaft. Er trägt die Kosten für die Versöhnung. Der ältere Sohn muss nichts tun außer einzuwilligen. An dieser Stelle verdeutlicht Jesus was Menschwerdung und Sühneopfer bedeutet.

 29 Er aber antwortete und sprach zu dem Vater: Siehe, so viele Jahre diene ich dir, und niemals habe ich ein Gebot von dir übertreten; und mir hast du niemals ein Böckchen gegeben, daß ich mit meinen Freunden fröhlich gewesen wäre;  30 da aber dieser dein Sohn gekommen ist, der deine Habe mit Huren durchgebracht hat, hast du ihm das gemästete Kalb geschlachtet. 

An der Reaktion auf die Bitte um Versöhnung können wir einiges über den älteren Sohn feststellen:

1. Der Sohn weigert sich, sich mit seinem Vater und seinem Bruder zu versöhnen. Der Vater macht alles ihm Mögliche um die Beziehung wiederherzustellen. Wie der Hirte und die Frau in den ersten beiden Geschichten versucht er alles um das Verlorene zu finden.

2. In seiner Anrede gebraucht er nicht die höfliche Formel „oh Vater“. Damit zollt er seinem Vater keinen Respekt und beleidigt ihn ein zweites Mal.

3. Der ältere Sohn hat die Beziehung zu seinem Vater verletzt. Alle Regeln hat er eingehalten. Darüber ist er auch Stolz (29). Allerdings bricht er das Herz seines Vaters.

4. Er wirft seinem Vater vor, seinen Bruder zu bevorzugen (30). Für ihn schlachtet er ein Mastkalb, während er nicht mal eine Ziege bekommt.

5. Er grenzt sich von seiner Familie ab. Mit seinem Vater und Bruder kann er nicht fröhlich und ausgelassen feiern.

6. Der Vorwurf an seinen Vater mag uns verwirren, denn schließlich gehört ihm doch der gesamte Besitz (Eigentumsrecht). Er hätte sich doch so viele Tiere schlachten können und Feste veranstalten. Dass er mit seiner Situation noch nicht zu Frieden ist zeigt, dass er mehr will. Letztlich will auch er das volle Verfügungsrecht auf den Besitz (Verkaufsrecht) und damit das gemeinsame Verfügungsrecht aufkündigen.

7. Er verachtet seinen Bruder. Zum einen spricht er von „dein Sohn“ (30). Er ist nicht gewillt ihn als Bruder zu sehen. Zum anderen beschuldigt er seinen Bruder mit Huren geschlafen zu haben (30), obwohl er das nicht wissen konnte. Er verbreitet Lügen über seinen Bruder.

8. Seine Argumentation ist nicht konsequent. Er behauptet, dass sein Bruder das Geld des Vaters bei den Huren verprasst hat, indem er sagt: „deine Habe mit Huren durchgebracht“. Allerdings hat der Vater seinem Sohn den Anteil ganz gegeben (Eigentumsrecht + Verkaufsrecht). Er darf damit machen, was er will. Gleichzeitig beklagt er sich, dass er nicht das uneingeschränkte Recht über den übrigen Besitz hat. Dabei beklagt er etwas, was er seinem Bruder gar nicht zubilligt.

9. Er hat ein falsches Beziehungsverständnis. Sein Statement: „so viele Jahre diene ich dir“ zeigt, dass er in den Kategorien Diener-Herr denkt: Du bist der Herr und ich habe dein Diener zu sein. Und wie ein Diener fordert er seine Rechte und Gleichbehandlung ein. Wer so viel arbeitet wie ich, dem steht auch mehr zu. Wer so faul und link ist wie mein Bruder, dem sollte Feuer unter dem Arsch gemacht und nicht noch durch ein Fest belohnt werden. Er gehorcht den Vorschriften. Sein Bruder erwidert die Liebe seines Vaters.

10. Er meint, dass sein Vater und sein Bruder sich bei ihm entschuldigen müssen. Aber in Wirklichkeit braucht er deren Vergebung. Wenn er die Beziehung zu seinem Bruder abbricht, bricht er automatisch auch die Beziehung zu seinem Vater ab.

11. Er verkennt die Bedeutung des Festes. „Du hast ihm das gemästete Kalb geschlachtet“ zeigt, dass er davon ausgeht, dass das Fest zu Ehren seines Bruders gegeben wurde. Aber das Essen wird zu Ehren des Vaters abgehalten, denn es ist ihm gelungen die Beziehung zu seinem Sohn wieder herzustellen.

12. Er ist erfüllt von Neid, Eifersucht, Bitterkeit, Hass und Empörung und dennoch füllt er sich als der Gerechte.

Changing Education Paradigms

Ein spannender Vortrag von Sir Ken Robinson über das Schulsystem. Er stellt dar, dass die Wurzeln unseres Schulsystems in der Aufklärung und der Industriealisierung liegen.

Einige Gedanken daraus:

„The Arts are VICTIMS of this mentality. AESTHETIC EXPERINACE = when sences are operating at their peak. ANAESTHETIC = whe your sense is off. Deaden yourself to what is happening. We are getting our children through education by anaesthesting them. But we could do the opposite. We should be waking them up what is inside of themselves!

The education system is modeled on the intrest of industrialisation and in the image of it. But if you are interested in the model of education youdon’t start from the producation line mentality.“

Er plädiert für ein Lernsystem, dass dem divergenten Denken nahe steht. Tests  haben ergeben, dass 98 % der Kindergartenkinder stark divergent denken (abweichend, unlinear, quer). Das gegenwärtige Schulsystem nimmt ihnen diese Fähigkeit, in dem den Schülern eintrichtert, dass es nur eine Antwort gibt und die steht im Schulbuch. Seiner Ansicht nach lernt der Mensch besser in Gruppen (great learning happens in groups) und in Zusammenarbeit (collaboration is the stuff of growth).

Ein wertvoller Beitrag, gerade auch weil ich mir z.Zt. Gedanken mache wie wir gemeinsames Lernen an der Pionierakademie stärken können.

Pyramiden- oder Beziehungsbauer

Ein nachdenkenswerter Beitrag von Raineer Q. Chu auf dem dritten Kongress der Lausaaner Bewegung in Kapstadt.

God’s Global Urban Mission – Solutions | The Lausanne Global Conversation.

Ein paar Sätze von ihm (frei überstetzt): Die Pyramidenbauer lesen die Bibel „von oben nach unten.“ Sie denken Armut ist das Problem. Aber Armut ist nicht das Problem. Jesus sagt, dass die Armen gesegnet sind. Stattdessen sagt Jesus, dass die Liebe zum Reichtum das Problem ist. Es ist eine Last zu viel Geld zu haben. Das Problem ist nicht Armut, sondern Gier. Wenn man sagt, dass Armut das Problem ist, stetzt man die Armen unter Druck. Wenn man sagt, dass Gier das Problem ist, dann setzt man den Punkt an die Stellen, an die Bibel es auch tut.

Die Pyramidenbauer sagen, dass die Armen sie brauchen, doch das Gegenteil ist der Fall. In 1 Johnnes 3,17  steht „Wer aber irdischen Besitz hat und sieht seinen Bruder Mangel leiden und verschließt sein Herz vor ihm, wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?“ Wo bleibt da die Liebe? Hier geht es nicht um Errettung/Heil, sondern um konkrete Nachfolge.

Die Armen haben keine Lobby, die Reichen können sie sich leisten. Ich merke wie mir solche Stimmen aus Asien gut tun, weil sie die Sachen aus seinem ganz anderen Blickwinkel betrachten ( auch wenn es sicherlich noch Ergänzenswertes gibt wie die negative Kraft eines  „Geistes der Armut“)

Leidenschaft fürs Gebet wecken – 24/7

Eine sehr faszinierende Bewegung die ich (ein wenig) kenne ist 24/7. 24/7 ist eine Gebetsbewegeng auf England die mittlerweile in vielen Teilen der Welt aktiv ist. Angefangen haben sie mit Gebetsräumen in den 24h am Tag gebetet werden kann. Besonders daran ist der kreative Zugang zum Gebet. Die Menschen, die ich kennengelernt habe und die sich zu 24/7 dazugehörig fühlen haben alle ein Herz für Gebet, wobei sie sich nicht alle als Beter bezeichnen. Manchen fällt es nicht immer leicht zu beten, weshalb sie kreative Wege gesucht und gefunden haben ihre Gebetszeiten zu gestalten.

Spannend ist weiter, wie sich die Gebetsbewegung entwickelt hat: von der Gestaltung und Durchführung von Gebetsräumen hin zu prayer – mission – justice (Gebet – Mission – Gerechtigkeit). Es blieb nicht beim Beten, sondern aus den Leuten, die die Gebetsräume veranstaltet haben sind z.T. Lebensgemeinschaften entstanden, die sich sozial engagieren. Gebet und gelebte Nächstenliebe, Gebet und konkrete Nachfolge werden als Einheit verstanden. Das momentan bekannteste Projekt ist auf Ibiza. Ein Dienst unter den Urlaubern und Promotionarbeiten dort.

P.S. Ich habe schon tolle Websites von Organisationen gesehen und als ich die Leute  kennengelernt habe musste ich erkennen, dass real die Erwartungen, die die Website vermuten lies nicht erfüllen konnten. Wer momentan auf die Website von 24/7 Deutschland geht sollte sich nicht täuschen lassen. Zur Zeit ist sie fast „tot“, doch real lebt die Bewegung mit genialen Projekten und Menschen.

Sünde soweit das Auge reicht

Vor einingen Monaten bin ich von den Herausgebern von der sehr genialen Zeitschrift „THE RACE“ angefragt worden zwei Artikel zum Thema Sünde zu schreiben. Das habe ich gerne gemacht und jetzt ist die neue Ausgabe herausgekommen. Jedes Heft hat ein bestimmtes Heftthema und diesesmal, na ratet schön, war das Thema: SÜNDE. Das fand ich ganz schön mutig, sich dieser Thematik zu stellen. Ein ganzes Heft voller Sünde, oder besser gesagt mit Artikel, die dazu einladen über das Thema WEITERzudenken. Dazu will nämlich die Zeitschrift annimieren und so sollen auch meine Artikel veranstanden werden. Ein Blick in das Inhaltsverzeichnis weckt Interesse:

Können Kinder Sünder sein? • Schuldempfinden bei jungen Menschen
Kinder wissen doch noch nicht was Sünde ist. Wirklich? Die Autorin hat es anders erlebt. // Kerstin Hack

Im Dunkeln darf gestohlen werden • Wie Kultur unser Sündenverständnis beeinflusst
Die einen dürfen es – die anderen nicht. Tätowierung, Minirock und Zigaretten – was davon ist Sünde und was hat das Ganze mit Kultur zu tun? // Martin Preisendanz

Was ist Sünde?
Eine Definition zum Einstieg. // Martin Preisendanz

Wenn Vergeben nicht geht • Über Unversöhnlichkeit und ihre Gründe
Wie gehe ich damit um, wenn ich dem anderen nicht vergeben kann? // Ursula Hauer

Bekennt einander eure Sünden • Warum diese Aufforderung Sinn macht
Was soll die Forderung der Bibel, Sünde vor einem anderen zu bekennen, wo ich doch die Sache schnell und unproblematisch allein mit Jesus ausmachen kann? Eine ausführliche Antwort dazu findest du in diesem Artikel. // Markus S. Hoffmann

Hinter Gittern • Wie sehen Straffällige ihre Schuld?
Eine Berliner Pfarrerin berichtet über ihre Erlebnisse als Gefängnisseelsorgerin. // Astrid Eichler

Ein Mann, der Gnade bitter nötig hatte • Über den Risikofaktor Gnade
Der Autor lädt dich dazu ein, der Gnade ins Auge zu schauen. Eine Reise, die riskant, herausfordernd und wunderschön ist. // Harald Sommerfeld

Vergebung unauffindbar • Die Sünde gegen den Heiligen Geist
Viele Christen fürchten sie und viele wissen gar nicht so genau, wie man sie begeht: die Sünde gegen den Heiligen Geist. Hier gibt’s Klarheit. // Robert Schaefer

Mit erhobenem Zeigefinger • Sünde im Spannungsfeld von Gemeinde und Gesellschaft
Was Sünde ist und was nicht, scheint zunächst einfach, entpuppt sich aber bei genauerem Hinsehen als gar nicht mehr so klar. // Günter J. Matthia

Ich habe mich also mit dem spannenden Thema Kultur und Sünde auseinandergesetzt, mit dem schon Jesus konfrontiert war. Schließlich kommen seine Konflikte mit den Pharisäern auch daher, dass sie unterschiedliche Vorstellungen darüber hatten, was sich gehört und was nicht. Was ist denn Sünde? Was sind dagagen gesellschaftliche Tabus, die für uns den Status von Sünde haben? Wie beeinflusst den unsere Sozialisation unser Verständnis von Sünde? Fragen auf die ich versucht habe einzugehen, um zum WEITERzudenken anzuregen. Abonnieren lohnt sich!