Die Mathemathik der Gnade

Eines der wichtigsten Fächer in der Schule ist Mathe. Das merken wir an der Häufigkeit der Schulstunden. Lesen, schreiben und rechnen sind die Schlüsselfächer in der Grundschule. Wir werden in das 1×1 der Zahlen eingeweiht. Wir lernen die Logik der Zahlen und wie wir sie  zu bewerten haben.

Und nun erzählt Jesus eine Geschichte und fordert unser durch die mathemtische Logik geprägtest Denken heraus. Der Chef eines agrarwirtschaftlichen Betriebs heuert für die Ernte temporäre Honorarkräfte ein und handelt mit ihnen einen Arbeitsvertrag aus. Beide Seiten sind einverstanden. Am Ende stellt sich heraus, dass der Tagesverdienst bei manchen Arbeiten genauso  hoch war wie der Stundenlohn von anderen Arbeitern. Und das obwohl sie die selbe Arbeit verrichtet haben. Es kommt, wen wunderts, zum Aufstand.

Der Chef werhrt sich nun mit folgenden Worten: „Freund, ich tue dir nicht unrecht. Bist du nicht um einen Denar mit mir übereingekommen?  Nimm das Deine und geh hin! Ich will aber diesem letzten geben wie auch dir.  Ist es mir nicht erlaubt, mit dem Meinen zu tun, was ich will ? Oder blickt dein Auge böse, weil ich gütig bin?“ (Mt 20,13-15)

Die ersten Arbeiter kamen nicht mit der skandalösen Mathematik des Arbeitgeber zurecht. Die Logik der Mathematik sagt: Wer 10x mehr arbeiten, bekommt auch 10x mehr Lohn. Doch der Unternehmer denkt anders. Er denkt sich, ich habe doch das Recht hat mit jedem Arbeiter einen individuellen Vertrag auszuhandeln.

Wir identifizieren uns oft mit den Arbeitern, die viel zu wenig bekommen haben und sehen uns in ihnen. Mir geht es gut, aber andere sind viel besser drant. Das ist nicht fair! Doch gehören wir wirklich zu dieser Gruppe? Könnte es nicht  sein, dass wir vielmehr zur zweiten Gruppe gehören; zu denjenigen, die eine Stunde arbeiten und so viel bekommen wie diejenigen, die zwölf Stunden gearbeitet haben? Versuch doch das Leben aus dieser Perspektive zu sehen. Ich bin von Gott reich beschenkt worden, mehr als die meisten Menschen um mich herum, obwohl ich nicht besser bin. So verstehen wir die Geschichte besser. Es geht nicht um Löhne, es geht um Geschenke. Gott beschenkt, er entlohnt nicht. Wenn die Welt aufgrund ihrer Leistungen /Taten gerettet werden will, dann nur durch das Gesetz Mose, nicht aber durch Jesus.

Dieses Gleichnis macht wirtschaftlich keinen Sinn. Es ist aber auch nicht gegeben um etwas über Wirtschaftethik zu lehren. Es geht um Belohnung und Gnade. Gnade zählt nicht. Gnade kann nicht kalkuliert werden. Gnade kann nicht verdient werden. Gnade ist ein Geschenk von Gott.