Genesis 23:1-2 Und die Lebenszeit Saras betrug 127 Jahre; das waren die Lebensjahre Saras. 2 Und Sara starb zu Kirjat-Arba, das ist Hebron, im Land Kanaan. Und Abraham ging hin, um über Sara zu klagen und sie zu beweinen.
- Abraham wohnte in Kirjat-Arba in der Nähe von Hebron. Die Siedlung Kirjat-Arba gibt es auch heute noch im Kernland Juda, in 930 m Höhe gelegen.
- Sarah wurde 127 Jahre alt. Es ist das einzige Mal in der Bibel, dass die Lebenszeit einer Frau erwähnt wird. Das zeigt die bedeutsam Sarah ist.
- Abraham trauert und weinte über Sarah. Sich dem Schmerz hingeben gehört dazu. Auch für uns. Auch wenn wir wissen, dass der oder die eine, die wir betrauern, in der Ewigkeit wieder sehen werden.
Genesis 23:3-20 3 Dann stand Abraham auf und ging weg von seiner Toten und redete zu den Söhnen Het : 4 Ein Fremder und Beisasse bin ich bei euch. Gebt mir ein Erbbegräbnis bei euch, daß ich meine Tote von meinem Angesicht hinwegbringe und begrabe! 5 Da antworteten die Söhne Het dem Abraham und sagten zu ihm: 6 Höre uns an, mein Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns, begrabe deine Tote in dem auserlesensten unserer Gräber! Keiner von uns wird dir sein Grab verweigern, deine Tote zu begraben. 7 Da erhob sich Abraham und verneigte sich vor dem Volk des Landes, vor den Söhnen Het. 8 Und er redete zu ihnen und sagte: Wenn es euer Wille ist, daß ich meine Tote begrabe von meinem Angesicht hinweg, so hört mich an, und legt Fürsprache für mich ein bei Efron, dem Sohn Zohars, 9 daß er mir die Höhle Machpela gebe, die ihm gehört, die am Ende seines Feldes liegt; zum vollen Kaufpreis gebe er sie mir zu einem Erbbegräbnis in eurer Mitte! 10 Efron aber saß mitten unter den Söhnen Het. Und Efron, der Hetiter, antwortete dem Abraham vor den Ohren der Söhne Het, vor allen, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren, und sagte: 11 Nein, mein Herr, höre mir zu! Das Feld schenke ich dir; und die Höhle, die darauf ist, dir schenke ich sie; vor den Augen der Kinder meines Volkes schenke ich sie dir. Begrabe deine Tote! 12 Da verneigte sich Abraham vor dem Volk des Landes; 13 und er redete zu Efron vor den Ohren des Volkes des Landes und sagte: Ach, wenn du doch auf mich hören wolltest! Ich gebe dir den Kaufpreis des Feldes. Nimm ihn von mir an, daß ich meine Tote dort begraben kann! 14 Da antwortete Efron dem Abraham und sagte zu ihm: 15 Mein Herr, höre mich an! Ein Land von vierhundert Schekel Silber, was ist das zwischen mir und dir? So begrabe deine Tote! 16 Und Abraham hörte auf Efron; und Abraham wog dem Efron das Geld dar, von dem er vor den Ohren der Söhne Het geredet hatte, vierhundert Schekel Silber, wie es beim Händler gängig ist. 17 So fiel das Feld Efrons, das bei Machpela gegenüber von Mamre liegt, das Feld und die Höhle, die darauf war, und alle Bäume auf dem Feld innerhalb seiner ganzen Grenze ringsum 18 als Besitz an Abraham vor den Augen der Söhne Het, vor allen, die ins Tor seiner Stadt gekommen waren. 19 Und danach begrub Abraham seine Frau Sara in der Höhle des Feldes von Machpela, gegenüber von Mamre, das ist Hebron, im Land Kanaan. 20 So fiel das Feld und die Höhle, die darauf war, von den Söhnen Het an Abraham als Erbbegräbnis. (rev. Elberfelder Übersetzung)
Nach der Trauer bekommt Abraham wieder einen klaren Kopf und verhandelt mit den Hetitern über eine Grabstätte. Bis jetzt hatte Abraham kein Land besessen. Interessant ist wie Abraham vorgeht und wie er mit den Hetitern umgeht. Er bezeichnet sich als Fremder und Beisasse (Bodenloser) (V.4). Ihm gehört kein Land. Aber er will seine tote Frau ordentlich begraben. Seine höfliche, ehrerbietende Art den Hetitern gegenüber wird von diesen geachtet. Sie nennen Abraham einen „Fürst Gottes“ (V.6). Abraham legt seine Haltung nicht ab, sondern lebt und handelt weiter so. Er verneigt sich vor dem Volk des Landes (V.7). Und als Efron, von dem Abraham Land abkaufen will, ihm das Land schenken will, verneigt er sich ein zweites Mal (V.12). Die Art und Weise wie Abraham von den Hetitern behandelt wird, ist eine Folge darauf, wie er mit ihnen umgeht. Da ist keine Arroganz, keine Großspurigkeit, kein Hochmut, kein „sich besser vorkommen“. Abraham hat mit seinem Umgang die Herzen seiner heidnischen Mitmenschen gewonnen. Sie sind bestimmt nicht alle zum Glauben an Jahwe gekommen und haben mit ihrem Götzendienst aufgehört, doch leben sie in Frieden mit ihm und zeigen ihm ihre Hochachtung. Abraham hat mit Freundlichkeit und Güte seine Mitmenschen gewonnen.
Das Verhalten Abrahams sollte uns ein Vorbild sein. Als Christen sind wir nicht bessere Menschen. Deshalb sollten wir Andersgläubige nicht von oben herab behandeln. Wir sollten ihnen nicht immer ihre Sünden vorhalten und schlimmes androhen. Wir sollten ihnen mit Interesse und Freundlichkeit begegnen. Es ist viel leichter Menschen zu schelten (mit Worten oder unserer Haltung ihnen gegenüber), als sie zu gewinnen und mit ihnen Freundschaft aufbauen. Aber es darf für uns keine Alternative geben.