Wie vor ein paar Wochen angekündigt hatten wir von der Pionierakademie Prof. Dr. Klaus Berger zu einer Vorlesung eingeladen. Nun ist es Zeit euch ein wneig darüber zu berichtet. Um es gleich vor weg zu schicken: Wenn ihr irgendwann mal die Möglichkeit ihn live zu erleben, nutzt diese Gelegenheit. Ihr werdet es nicht bereuen!
Gehaltvoll, witzig, pointiert, scharf, direkt und mit großer Liebe zum Wort Gottes trat er auf. Besonders beeindruckt hat er mich wie er Exegese und Spiritualität versöhnt. Wenn er einen Vers oder Abschnitt ausgelegt hat, hat es ihn immer in die ANbetung geführt. Man stelle sich vor, dass er nach Analyse der Textstruktur und Begriffsdefinition und was alles noch zur Exegese gehört, anfängt zu beten und Gott zu loben. Spiritualität und Exegese sollen eine Einheit bildet. Er hat es für mich verkörpert und mich dadurch neu inspiriert die Bibel zu lesen mit dem Ziel Gott anzubeten.
Hier ein paar Gedanken von ihm aus der Vorlesung:
Jüdischer als gedacht – Zerbricht die Christologie das Judentum?
Berger zeigt die enge Verbundenheit von Christentum und Judentum. Seine Thesen:
- Die Christologie zeigt, dass der Glaube an Jesus den Monotheismus nicht zerstört
- Die Thora wird nicht abgeschafft. Die Liebe als Summe der Thora neben den Dekalog-Geboten zeigt eine Übereinstimmung mit Philo.
- Zur Frage der kultischen Annäherung an Gott: Die Beschneidung wird durch den Empfang des Heiligen Geistes ersetzt (Kind Gottes). Die Sünden werden gesühnt durch die Stellvertretung des Gerechten bzw. durch Liebe.
- Neu ist nur Intensität des Geistes und die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Heiden. Hier liegt der Streitpunkt mit dem Judentum. Ist der Geist Christi der Geist Gottes?
Hat Jesus Kirche gewollt?
Spannend ihn zu diesem Thema zu hören. Ich hätte nicht gedacht wie nah wir uns sind. Kirche definiert sich über das Zusammenkommen (wo zwei oder drei in meinem Namen zusammenkommen).
- Jesus hat die Jünger berufen. Die Zahl 12 bildet Israel ab. Die Zahl stellt eschatologische Vollkommenheit dar. Schon am AT glaubte man an Gott und sein Volk. Gott ohne Volk ist nicht vorstellbar. Kein religiöser Individualismus.
- Jesus stiftet beim Abendmahl einen Bund. Die 12 sind die Träger des Bundes. Hier geht es um das Erbe Jesu.
- Jesus sendet die Jünger aus zur Mission ohne Beschränkung auf Israel. Es wird vor dem Gericht eine Gnadenzeit eingeschoben. Mission ohne Ansehen der Person. Jesus ist nicht als Single zu sehen, sondern er beruft Jünger.
- Die Kirche ist das Gottesvolk zur Zeit der „Kinderkrankheit“. Sie ist im werden und wachsen. Deshalb heiratet Jesus nicht. Sein Leben steht für das für was er will. Er demonstriert, dass er mit seiner Kirche quasi verheiratet ist. Er macht dadurch deutlich, dass er der Bräutigam ist. Den Zustand der Ehe kann man an den Boten Gottes sehen.
- Jesus stiftet ein Fundament
Wie hat Jesus Kirche gewollt?
- Gestützt auf Autoritäten (Zeugen)
So jetzt habt ihr mal einige Gedanken zum Nachdenken!