Über die Polizei sagt man, sie sei unser Freund und Helfer. Doch stimmt das? Hierzu etwas, was ich diese Woche erlebt habe:
Ich sitze in Gedanken versunken vor meinem Computer, als mein Handy sich meldet. Das Display zeigt an, dass meine Frau am anderen Ende sein wird. Ich begrüße sie mit einem freundlich, erwartungsfrohen „Hey“, als sich zu meiner Überraschung eine männliche Stimme meldet und mich in bestimmender Tonlage frägt „Mit wem spreche ich denn?“ Etwas perplex, irritiert und nicht richtig einschätzend könnend, wie ich das jetzt einzuordnen habe, antworte ich einfach mal „Preisendanz.“ Worauf ich die ominöse, männliche Stimme sagen höre „Ja, hier ist die Bundespolizei Baumann (Name von mit geändert), guten Tag!“ Okay, denke ich nur. Was hat das zu heißen? Lieber nicht wirklich nachdenken! Hin und her gerissen zwischen „verarscht mich hier jemand oder ist was sehr ernstes passiert“ stammle ich „Ja, was ist?“ Bundespolizist Baumann macht es spannend: „Wissen sie zufällig wem das Handy gehört mit ich sie gerade anrufe? Meine Anspannung steigt. „Ja, meiner Frau. Was ist los?“ antworte ich und hoffe, dass jetzt jegliche schlimme Befürchtung von mir genommen wird. „Ja, dann hat ihre Frau ihr Handy im Zug liegen lassen. Was machen wir den jetzt?“ Ich atme durch: Nur das Handy. Die weiteren Ereignisse gestaltet sich äußerst erfreulich. Herr Baumann steigt an seinem Endbahnhof aus, schaut den Fahrplan durch, findet einen Zug der von dort nach Meiningen fährt und gibt dem zuständigen Zugführer das Handy mit ohne freilich mit polizeilicher Genauigkeit mir ein paar Kontrollfragen aufzudrücken, um zu prüfen, ob das Handy auch wirklich meiner Frau gehört. Ich laufe zum Bahnhof, warte auf den Zug der Südthüringenbahn (STB), nehme das Handy dankend in Empfang. Mich wundernd, dass es solche Menschen, wie den Herrn Baumann von der Bundespolizei noch gibt, mache ich mich auf den Heimweg. Eigentlich Schade, dieser Gedanke, dennoch wohl zu wahr, dabei sagte uns Jesus schon: „Wahrlich ich sage euch, was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, habt ihr mir getan (Mt 25,40).“ Als ich mich gelungener Übergabe telefonisch bei Herrn Baumann nochmals bedankte, sagt er nur: „Passt schon. Ist doch mein Job!“ Und ich dacht nur: Unserer als Jesus-Nachfolger doch auch, oder?