Vorlesung Kirchengschichte

Nächste Woche wartet ein Leckerbissen auf alle Studenten der Pionierakademie und Interessierte (7-9.4) . Destiny Design bietet eine Vorlesung zum Thema Kirchengeschichte an. Dozent wird Andreas Kielwein sein. Ja, ich glaube es ist enorm wichtig sich in der Geschichte auszukennen und als Jesus-Nachfolger zu sehen woher wir kommen, wie vor uns Menschen mit Jesus gelebt haben, was sie beschäftigt hat, was für Fehler sie gemacht haben. Immer wieder höre ich und merke selbst „es gibt nichts Neues unter der Sonne.“ Viele Gedanken, Lehren und gelebte Spiritualität gab es schon vorher und wird somit (nur) wiederentdeckt und nicht „erfunden“.  

Zentrale Inhalte der Vorlesung werden sein:   

  • Es werden verschiedene Perspektiven und Dimensionen von Kirchengeschichte betrachtet.
  • Es wird ein grundlegendes Verständnis und einen Einblick in verschiedene Dynamiken innerhalb der urchristlichen Gemeinde und den Entwicklungen in der sogenannten „Alten Kirche“ gegeben.
  • Welche Rolle spielt die Kirchengeschichte für die Praxis der Arbeit im Reich Gottes?
  • Folgende Disziplinen werden bearbeitet: Chronologische Kirchengeschichte, Kirchenväter, Dogmengeschichte, Philosophiegeschichte

Für unsere Studenten geht es anschließend noch auf Exkursion ins Kloster Bad Wimpfen. Dort werden wir interessante Impulse von Pfr. Dr. Franziskus Eisenbach zu hören bekommen. Er wird uns eine Einführung in klösterliches Leben geben, wir werden die klösterliche Sonderform in Bad Wimpfen kennenlernen und mit ihm im Gespräch sein über neue Formen klösterlichen Lebens. Natürlich werden wir uns dabei in das klösterliche Leben einfügen.

Feiertage – wie feiern?

Eigentlich wollte ich diesen Beitrag vor Ostern schreiben, aber ich bin nicht mehr dazu gekommen, was sein darf. Ostern liegt hinter uns. Das bedeutendste Fest für uns Christen. Das muss gefeiert werden, doch nur wie? Wie gehen wir mit Feiertagen um? Die Feiertage sind größtenteils zu freien Tagen geworden. Die ursprüngliche Bedeutung ist in den Hintergrund getreten und/oder vermarktungstechnisch angepasst. Das gilt nicht nur für die christlichen Feiertage. Wer feiert am Tag der Deutschen Einheit noch die Wiedervereinigung? Du etwa? Wer denkt an Ostern noch an den Tod und die Auferstehung Christi? Feiertage sind für mich Erinnerungstage. Allerdings stumpft mich ein überladenes, unentspanntes Erinnern ab. Warum muss ich an manchen Feiertagen eine bestimmte Stimmung an den Tag legen, unabhängig wie ich mich wirklich fühle? Am Ostersonntag muss oder sollte ich glücklich und fröhlich sein, schließlich ist unser Herr auferstanden. Dagegen zwei Tage zuvor am Karfreitag sollte ich traurig sein, denn unser Jesus ist gestorben.

Allgemein muss ich sagen, dass mich manche alten Traditionen einfach nicht mehr berühren. Warum sind viele Christen an den Feiertagen aufgrund von großen Aktionen in ihrer Gemeinde mehr gestresst als sonst? Wie kann ich entspannt Ostern feiern, ohne ein schlechtes Gewissen doch eigentlich intensiv an Jesus denken zu müssen?

Ich denke wir sollten entspannter werden und Feiertage nicht überladen. Wir sollen uns generell an Jesu Tod und Auferstehung erinnern und nicht nur an Ostern. Momentan bin ich am fragen, wie gewisse Feiertage gefeiert werden können, so dass ich mich wieder mehr mit ihnen identifizieren kann. Wie feiert ihr Ostern und warum? Wie geht ihr mit Feiertagen um?

Über Gott nachdenken

Mein Freund Holger hat einen genialen Abend in unserer Gemeinschaft gemacht. In zwei Räumen hat er Verse aus den Psalmen an die Wände gehängt. Im einen Raum Gott anbetende, suchende Verse und im zweiten Raum fragende, verzweifelnde Verse. Dazu gab es jeweils passende Hintergrundmusik: inspirierend, meditative Musik und laute, aggressivere Musik. Jeder konnte nun umhergehen, die Verse lesen, seine Bibel schnappen und nachschlagen, um über den Psalmen zu meditieren und mit Jesus ins Gespräch kommen. Ich fand mich im Gott-Suchenden-Raum wieder, denn ich fühle ein Verlangen Jesus nahe zu sein und von ihm zu hören. Dabei hat es mir ein Psalm besonders angetan:    

Psalm 63:1-12  Ein Psalm. Von David. Als er in der Wüste Juda war.  2 Gott, mein Gott bist du; nach dir suche ich. Es dürstet nach dir meine Seele, nach dir schmachtet mein Fleisch in einem dürren und erschöpften Land ohne Wasser.  3 So schaue ich im Heiligtum nach dir, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen.  4 Denn deine Gnade ist besser als Leben; meine Lippen werden dich rühmen.  5 So werde ich dich preisen während meines Lebens, meine Hände in deinem Namen aufheben.  6 Wie von Mark und Fett wird meine Seele gesättigt werden, und mit jubelnden Lippen wird mein Mund loben,  7 wenn ich deiner gedenke auf meinem Lager, über dich nachdenke in den Nachtwachen.  8 Denn du bist mir zur Hilfe geworden, und im Schatten deiner Flügel kann ich jubeln.  9 Meine Seele hängt an dir, deine Rechte hält mich aufrecht.  10 Jene aber, die mir zum Verderben nach meinem Leben trachten, werden in die Tiefen der Erde hinsinken.  11 Man wird sie der Gewalt des Schwertes preisgeben, das Teil der Schakale werden sie sein.  12 Und der König wird sich freuen in Gott; jeder darf sich rühmen, der bei ihm schwört; denn der Mund der Lügenredner wird verstopft werden. 

  • David war in der Wüste, um sich vor Saul zu verstecken (V.1).
  • Die Wüste versinnbildlichte für ihn seine momentane geistliche Situation, oder anders gesagt er konnte ich in der Wüste wiederfinden (V.2).
  • David integrierte seine Beziehung zu Gott in seinen Alltag (V.7 während der Nachtwache) Er schleppte sich nicht von Event über den Hauskreis zum Gottesdient, sondern machte sich selbst auf den Weg Gott zu suchen.
  • David dachte über Gott nach. Was ging ihm durch den Kopf? Denke ich über Gott nach? Denke ich über alles Gute nach? Stelle ich mich meinen zweifelnden Fragen? Erinnere ich mich an Vergangenes? Ich sollte mir immer wieder Zeit nehmen um über Gott nachdenken.   

Für mich war dieser Abend eine ganz besondere Zeit. Gemeinsam mit Freunden unterwegs zu sein, um Gott zu begegnen. Zu beobachten wie jeder sich auf die Reise macht diesem wunderbaren Gott zu treffen, hat mich angespornt. Eine tolle Atmosphäre des Gott Suchens und Findens entstand. Das tat gut!  

Familie

Verschiedene Begegnungen und Gespräche lassen mich wieder aufhorchen. Das Thema ist aktuell, sehr aktuell und wird es immer bleiben. Viele Kinder tun sich enorm schwer sich in gesunder Weise aus ihrem Elternhaus zu lösen und viele Erwachsene wollen ihre Kinder gar nicht loslassen, sondern halten sie schön bei der Stange und unter ihrer Kontrolle. Schließlich soll sich die Investition gelohnt haben. Gerade in „christlichen“ Familien, die sich genau an die Gebote Gottes halten wollen, nehme ich große Unsicherheit und falsche Denkvoraussetzungen wahr. Was sagt denn eigentlich die Bibel?

  • Wir brauchen eine gesunde theologische Reflektion des biblischen Befundes. Das vierte Gebot „seine Eltern zu ehren“ muss mit der Aufforderung „Vater und Mutter zu verlassen“ verbunden werden. Meine Sicht ist hier zu finden.
  • Wir brauchen Eltern, die ihre Kinder auf das Erwachsensein vorbereiten und mit ihren Kindern auf die Loslösung bzw. Eigenständigkeit hinwirken
  • Wir brauchen Kinder die sich aus dem warmen, bequemen Nest der Eltern lösen und anfangen Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen.
  • Wir brauchen Kinder, die mit Hilfe von Coaches, Mentoren, Therapeuten ihre Elternbeziehung reflektieren, die Familiengeschichte anschauen, um zu schauen, inwieweit und wo das Elternhaus fördernd oder blockierend war.
  • Wir brauchen Kinder, die ihren Eltern dankbar sind, für alles Gute.
  • Wir brauchen Eltern, die für ihre Kinder sorgen und sie nicht ausnutzen (allen voran emotional)
  • Als Menschen, die Jesus nachfolgen, sollen wir dies nicht alleine tun, sondern mit anderen Menschen unser Leben teilen. Diese Menschen sollen für uns auch zu einer Familie werden und das nicht nur geistlich gesehen.

Familie ist ein sehr wichtige und sensible Sache, da wir Menschen Sehnsucht nach Familie haben. Gerade deshalb sollte „Gemeinde“ auch als Familie verstanden und gelebt werden. Miteinander leben, sich mitteilen, sich aushalten, sich ermutigen, sich trösten, auf Vertrauen basierte Beziehungen leben, sich öffnen, sich aufeinander einlassen und das alles in einem verbindlichen Rahmen.

     

    Glaubenskampf

    Ja, ich glaube an Jesus Christus, ja ich glaube an die Aussagen des sogenannten Apostolischen Glaubensbekenntnisses, ja ich glaube an diese Dinge: Dass Gott der Schöpfer der Erde ist, an den Sündenfall, an den Tod und die Auferstehung Jesu und dass ich durch ihn ewiges Leben erben werde. Ja, ich glaube das Gott gut ist, dass er mich versorgt, dass er heilen kann, dass er die Welt in seiner Hand hat. Ja, ich glaube, dass ihm nachzufolgen das Beste ist, dass da, wo er mich hinführt, das genialste Land ist. Doch was meine ich, wenn ich von Glauben schreibe? Manche werden mir vorwerfen mit meinen Glauben unangenehme Fragen zu vermeiden, anstatt sie zu beantworten, weil ich dann meinem Glauben eventuell absagen müsste. Manche werden mir vorwerfen meinen Verstand in diesen Dingen abzuschalten und mich lieber, wie ein kleines Kind, ins Unglück zu stürzen. Nein, so einfach mache ich mir das nicht. Mein Glaube beinhaltet Zweifel. Mein Glaube fühlt sich manchmal angegriffen an. Ja, ich kann so manche Frage nicht wirklich beantworten. Ja, ich stehe manchmal da und frage mich, ob das gut geht. Ja, ich blicke auch ungewiss in die Zukunft. Ja, ich erlebe Sache, die mich doch ins Nachdenken bringen. Wo ist Gott gerade? Warum passiert mir das? Was soll das ganze jetzt? Hallo, das habe ich mir anders vorgestellt!

    Die Psalmen sind mir da eine Hilfe. Ich finde es enorm guttuend wie ehrlich die Psalmisten sind. Freunde und Leid, Glauben und Zweifel hängen so eng beieinander. Kochende Wut löst friedvolle Zuversicht ab. Ja, da kann ich mitfühlen! Vergleiche doch mal Psalm 22 mit Psalm 23. Da kommt diese gesamte Spannung so gut zum Ausdruck. „Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nicht mangeln. Er weidet mich auf einer grünen Aue und führt mich zum frischen Wasser… da fürchte ich kein Unglück …Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang.“ Genau das habe ich schon so oft erlebt. Gott führt mich. Es war so klug auf ihn zu hören. Wann und wo stände ich heute, wenn ich ihm nicht gefolgt wäre. Diesen Gedanken will ich gar nicht denken. Er hat Türen geöffnet. Er hat versorgt. Ich bin ihm so dankbar. Doch auch folgende Zeilen sagen mir was: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen, bist so fern von meiner Rettung!… Mein Gott! Ich rufe am Tag und du antwortest nicht und auch des nachts und ich komme nicht zur Ruhe.“ Genau, auch das beschreibt meine Gefühlslage. Ich bete zu Gott und er erhört nicht. Ich bitte, um sein Eingreifen und nichts passiert. Ich bin auf seinem Weg gegangen und vermisse seinen Segen. Wozu das alles?

    Leben mit diesem Jesus brachte mir Zeiten unglaublicher Nähe und Zeiten von frustriertem Reden mit ihm. Zeiten von spürbarer Intimität und Zeiten von unerträglicher Stille. Zeiten von Wunder und Zeiten von Zweifeln. Ich glaube ihm dennoch. Klingt das verrückt? Ein wenig schon. Ich lerne ihm zu vertrauen, auch wenn ich ihn nicht verstehe. Ohne ihn verstehe ich nämlich noch viel weniger. Ich lerne ihm zu folgen, denn wem sollte ich sonst folgen? Von ihm will ich lernen, denn es gibt keinen größere Meister. Gut, Menschen, um mich zu haben mit den ich gemeinsam zweifeln und glauben, begeistert und frustriert, hoffend und trauernd meinen Weg mit Jesus gehen kann.